BiPRO 426 – Der Mittelstandsturbo für den KMU-Wachstumsmarkt
Der Normierungsgrad in der Versicherungsbranche nimmt stetig zu und eröffnet neue Marktchancen. Gerade die BiPRO-Norm 426, die für die Tarifierung von Gewerbeprodukten zwischen Vergleichsportalen und Versicherern zuständig ist, wird in den nächsten Jahren sicherlich sehr stark an Bedeutung gewinnen.
„The nice thing about standards is that you have so many to choose from.“
– Grace Hopper
Auch wenn sich die Versicherungswirtschaft noch nicht in der luxuriösen Lage – wie im obigen Zitat beschrieben – befindet, nimmt der Normierungsgrad in der Branche stetig zu und eröffnet neue Marktchancen. Gerade die BiPRO-Norm 426, die für die Tarifierung von Gewerbeprodukten zwischen Vergleichsportalen und Versicherern zuständig ist, wird in den nächsten Jahren sicherlich sehr stark an Bedeutung gewinnen.
Warum? Zum einen liegt es an der starken Positionierung von Maklerpools im deutschen Versicherungsmarkt, die zunehmend Vergleichsportale nutzen. Zum anderen versprechen gerade mittelständische Gewerbeversicherungen potenzielles künftiges Wachstum für Versicherungen.
Aktuell werden gewerbliche Dienstleistungen noch direkt über Plattformen gebündelt. Der nächste logische Schritt wird es sein, dass dem Gewerbetreibenden zukünftig zusätzlich noch eine Auswahl an maßgeschneiderten Deckungskonzepten für die Absicherung eines durchgehenden Geschäftsbetriebes zur Auswahl gestellt wird. Versicherer, die in diesem Umfeld standardisierte B2B-Prozesse und -Produkte anbieten können, werden sich hier wichtige Marktanteile sichern können. Die BiPRO-Norm 426 spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Wichtigste Schritte hin zu automatisierten BiPRO-426-Prozessen
Technologisch affine Versicherer können in den Marktentwicklungen sehr gut die Möglichkeiten zum Wachstum nutzen und sich entsprechend positionieren. Die dabei entstehenden, oft nicht geringen Markterschließungskosten sind dabei gepaart mit einigen Hürden, die bei der Umsetzung berücksichtigt werden müssen. Diese sollten im Vorfeld genauestens analysiert und geplant werden.
Vor allem folgende drei Bereiche sollten in eine Vorstudie einfließen:
1. Vertriebliche Zielgruppen
Am Anfang jeder Vorüberlegung steht natürlich der potenzielle Kunde, dem die späteren Produkte einen Mehrwert bieten sollen. Was benötigt der Kunde und über welche Vertriebsportale werde ich als Versicherer diesen erreichen können?
2. Produkte
Meist werden im gewerblichen Bereich standardisierte Bündelprodukte angeboten. Dies ist in der BiPRO-Norm-426 so nicht vorgesehen, da hier immer eine spartenspezifische Modellierung enthalten sein muss. Bei der Konzeption der Produkte und Prozesse gilt es, dies im Hinterkopf zu behalten.
3. Backend-Systeme der Versicherer
Die IT-Systeme stellen das Fundament für automatisierte End-to-End-Prozesse dar. Während im privaten Kompositbereich die Dunkelverarbeitung bereits sehr stark Einzug hält, gelangen die Backend-Systeme im gewerblichen Bereich hier sehr schnell an ihre Grenzen. Technisch müssen die Systeme digitale Schnittstellen verarbeiten können und bei einer Anbindung an Vergleichsportale vor allem unterschiedliches Lastverhalten durch vermehrt gebündelte Zugriffe abdecken können.
After-Sales-Services: Möglichkeiten für Up- und Cross-Selling
Oben genannte Schritte bilden die Basis für gelingende automatisierte End-to-End-Prozesse, um diesen Markt entsprechend zu erschließen und daran zu partizipieren. Wichtig ist jedoch auch, die Aftersales-Prozesse frühzeitig mit im Auge zu behalten. Auch hier müssen automatisierte Services über etwaige CRM-Systeme und Kundenportale mit Detaildaten beliefert werden können – Stichwort BiPRO-430-Services. Dies hebt langfristig Up- und Cross-Selling-Potenziale und reduziert den Aufwand im Kundenservice.
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Autor
Maximilian Würz
Maximilian Würz ist Gründer der Policentransfer Versicherungslösungen GmbH und aktives Mitglied des Marktausschusses BiPRO e.V. Seit mehr als 10 Jahren optimiert er digitale Geschäftsprozesse im Maklermarkt.